Deutschland braucht mehr Biber
Liebe Freunde - Deutschland braucht mehr Biber
Der Biber hatte in Deutschland nie ein leichtes Leben. Am fleischlosen Freitag war er bei Katholiken, speziell bei Mönchen, ein beliebtes Tagesmenü. Da sein breiter Schwanz geschuppt ist und er überwiegend im Wasser lebt, wurde er bei den frommen Menschen als Fisch gehandelt und durfte an den fleischlosen Tagen verzehrt werden. Einige Klöster hatten sogar spezielle Biberfänger beschäftigt.
Aus seinen Analdrüsen extrahierte man das sogenannte Bibergeil. Diese harzähnliche Substanz wurde bis ins 19. Jahrhundert in der Medizin gegen Krämpfe und hysterische Anfälle eingesetzt. In der Parfümerie wurde Bibergeil dagegen wegen seiner erotisierender Note geschätzt. Im Bibergeil ist nämlich ein Pheromon enthalten, dass anregend auf die menschliche Sexualität wirkt.
Zurzeit der großen Trockenlegung und Entwässerung versumpfter Landstriche gingen ihm sehr viel Lebensraum verloren. In der Moderne machten ihm chemische Einleitungen in seine Gewässer das Fell wasserdurchlässig. Er wurde krank und konnte in diesen verseuchten Lebensräumen nicht mehr existieren. Die gnadenlose Bejagung, Umweltverschmutzung und der Verlust von Lebensraum brachten den Biber schließlich auf die Rote Liste.